Bärenstein & Weipert = gemeinsame Mitte
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Bericht in der Freien Presse vom 25.11.2010
Fördergeldzusage im Rathaus eingegangen
Bärenstein - Der bereits
mündlich in Aussicht gestellte Zuwendungsbescheid der Sächsischen
Aufbaubank für das Projekt "Gemeinsame Mitte Bärenstein-Weipert" ist
jetzt im Rathaus der Grenzgemeinde eingegangen. "Damit können nun
endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden", erklärte gestern Bürgermeister
Bernd Schlegel (Wählervereinigung Bärensteiner Liste). Er habe damit
die Möglichkeit, erste Planungsaufträge für das insgesamt knapp vier
Millionen Euro teure Projekt auszulösen. Mit dem Geld soll eine
grenzübergreifende Gestaltung der benachbarten Orte Weipert und
Bärenstein rechts und links des Pöhlbaches erreicht werden - eine
gemeinsame Mitte eben. (chbn)
Bericht in der Freie Presse vom 25.11.2010
"Wir wollen die Menschen zum Innehalten bewegen"
Die
Gestaltung des grenzübergreifenden Ortskerns von Bärenstein und Weipert
wird Realität. Das Projekt für knapp vier Millionen Euro beginnt 2011.
Von Thomas Schmidt
Bärenstein/Weipert
- "Mehr als zwei Jahre haben wir gearbeitet, nun wird unser Wunsch
Wirklichkeit." Jitka Gavdunova und Bernd Schlegel, die Bürgermeister von
Weipert und Bärenstein, sind zufrieden. Eine erste Hürde ist genommen.
Noch am Tag als der Zuwendungsbescheid über 3,88 Millionen Euro einging -
zu 85 Prozent gefördert von der EU - sind deshalb Planungsleistungen
vergeben worden.
"Der Charakter einer Grenzeverschwindet."
Bernd Schlegel Bürgermeister Bärenstein
Das
frühere Projekt "Cope", das einen ähnlichen Ansatz verfolgte und sogar
mit einem Büro aus Dänemark aus der Taufe gehoben wurde, landete nach
viel Brimborium bei der Vorstellung kurz danach in der Versenkung. "Ab
2003, nach meiner Unterschrift, habe ich nie wieder etwas davon gehört",
sagt Gavdunova. Nun aber ist sie optimistisch, dass es richtig voran
geht. Dies wird vor allem in dem Moment sichtbar, wenn das ehemalige
Zollgebäude und ein leerstehendes Haus unmittelbar an der Grenzbrücke
abgerissen sind, wenn eine separate Fußgängerbrücke gebaut wird, wenn
der Ausstellungspavillon mit den neuen Bäumen um die Wette wächst, wenn
die Fahrzeug-Wendeschleife auf tschechischer Seite inmitten eines
Terrassenparks zugunsten der Natur wieder verschwindet und ein großer
Springbrunnen die Menschen zum Ausruhen animiert, wenn Bänke zum Sitzen
einladen und Kinder sich an neuen Spielgeräten austoben dürfen. "Wir
wollen Menschen zum Innehalten bewegen", sagt Gavdunova in fast
perfektem Deutsch. "Dazu, dass sie miteinander reden, nicht nur tanken
oder einkaufen. Der Charakter einer Grenze verschwindet", ergänzt
Schlegel.
All diese Dinge - und noch einige mehr wie
beispielsweise öffentliche Toiletten - gehören zum verbindenden Plan der
beiden Gemeinden, die baulich eigentlich nie, aber durch die
Staatsgrenze doch Jahrzehnte geteilt waren. Deshalb etwa leiten die
Bärensteiner seit Jahren ihr Abwässer und eine Kläranlage ein, die in
Weipert steht. Deshalb ist nach Inkrafttreten des Schengener Abkommens
eine neue Autobrücke gebaut worden.
Künftig soll gegenüber dem
Bärensteiner Rathaus an der B 95 eine Treppenanlage beginnen,
unmittelbar an einer entstehenden Busbucht. Als Achse, verknüpft mit
einem Weg und der Fußgängerbrücke, führt sie bis etwa dorthin, wo die
ersten Häuser auf Weiperter Seite stehen. Dort ist laut Bürgermeisterin
bereits mit Zuschüssen des Kreises Usti einiges vorbereitet worden:
Zaun, Straßenbeleuchtung, Fußweg. Saniert wird auch die Fassade eines
alten Armeegebäudes, das allerdings nicht gänzlich abgerissen werden
kann, weil es nicht der Stadt Weipert gehört.
Runde 4500
Quadratmeter auf tschechischer und etwa 3200 auf deutscher Seite werden
neu gestaltet, beispielsweise auch aus weißem Granit, das auf die
einstige Salzstraße verweisen soll. Viele erläuternde Tafeln ergänzen
das Ensemble und werden erklären, warum es die Trennung gab - und
weshalb sie überwunden wird. Geplant wird alles von der IBB Chemnitz,
die bereits die Entwürfe erstellte. Schlegel: "Im Frühjahr muss es
losgehen. 2012 wollen wir fertig sein."
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