Schatzsuche auf die ganz
moderne Art
Schnitzeljagd
war gestern. Heute sucht man Schätze
mit GPS und anderer Technik. So
werden langweilige
Spaziergänge zum aufregenden Abenteuer.
Artikel in der Freien Presse vom 04.04.2011
Chemnitz
- Der Frühling steht endlich vor der Tür und die Natur lädt zu
Spaziergängen ein. Doch was tun, wenn man unwillige Spaziermuffel
daheimsitzen hat, die den Nachmittag lieber vor der Playstation
verbringen? Ein Zauberwort heißt Geocaching und ist nichts anderes als
eine moderne Schatzsuche oder Schnitzeljagd, bei der auch Gadgets
(technische Spielerei) zum Einsatz kommen.
Und so funktioniert das
Ganze: Man registriere sich auf einer der Geocaching-Websites (siehe
unten) und suche sich einen so genannten Cache (was soviel heißt wie ein
verstecktes Lager) in der Umgebung.
Der US-Amerikaner Dave Ulmer
versteckte im Jahr 2000 den ersten Schatz. Seitdem ist die Anzahl der
Anhänger rasant gewachsen und mittlerweile gibt es weltweit mehr als
eine Million verborgene Schätze, wobei die USA und Deutschland zu den
aktivsten Geocaching-Ländern gehören, so die Website geocaching.com. Die
Wahrscheinlichkeit also, dass man einen Schatz in der Nähe findet, ist
groß.
Auf der Website findet sich auch eine genaue Beschreibung
des Schatzes, von Hinweisen zur Suche und den genauen GPS- Koordinaten
über Größe und Inhalt bis hin zu Erlebnissen anderer Geocacher, die
schon vorher da waren. Je nach Alter der Suchenden kann man sich auf
diesem Weg einen passenden Cache suchen. Manche bestehen ganz
traditionell aus einem kleinen Schatz, bei anderen handelt es sich um
eine Besonderheit in der Landschaft, für manche muss man erst Rätsel
lösen und wiederum für andere muss getaucht oder geklettert werden.
Nicht alle eignen sich also für einen kleinen Familienausflug.
Mithilfe
eines GPS-Gerätes (oder man lädt sich eine App auf sein Handy) geht es
dann auf in die Natur, um den Schatz zu finden. Wer es etwas
altmodischer mag, kann dies auch mit Kompass und Karte versuchen. Im
Zweifelsfall empfiehlt sich eine Mischung aus beiden, da ein GPS-Signal,
wenn man Pech hat, verloren gehen kann und eine Karte natürlich auch
Flüsse und andere Hindernisse aufzeigt, während ein GPS-Gerät die
Himmelsrichtung anzeigt, auch wenn man dabei vor einer Mauer steht.
Der
Schatz selbst besteht meist aus kleinen Vorratsdosen, die in der Regel
zumindest ein Logbuch enthalten, in das man sich eintragen kann. Oft
finden sich auch noch kleinere Gegenstände, die gegen Gleichwertiges
ausgetauscht werden können. Wieder zu Hause kann man seinen Fund noch
auf der Website, auf der der Schatz registriert ist, einloggen, sodass
auch zukünftige Sucher wissen, was sie erwartet. Natürlich sollte man
nicht zu genau beschreiben, wo man den Schatz gefunden hat, um
Nachfolgern nicht den Spaß an der Suche zu nehmen. Überhaupt wird
Fairness unter den eingeschworenen Schatzsuchern großgeschrieben. Nichts
da mit Piratenmentalität. Und in Acht nehmen sollte man sich vor den so
genannten "Muggels", in Anlehnung an Harry Potter diejenigen also, die
nicht eingeweiht sind und wohl schon so manchen Schatzsuchern durch
Entfernung des Caches den Spaß verdorben haben.
Golddukaten lassen
sich dabei eher selten finden, aber der Weg ist schließlich das Ziel,
Spaß macht es Kindern und Erwachsenen und von Aufregung und frischer
Luft gerötete Kinderwangen freuen wahrscheinlich besonders die Mütter.
So macht der Frühling doppelt Spaß.
Ich bin auch unter die Geocacher gegangen und habe viel Freude und Spass dabei.
... Stummi´s Touren
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